Die Sitzung

In der ersten Stunde lernen wir uns kennen und Du erzählst mir, was Dich zur mir führt. Das kann etwas ganz Konkretes sein wie:

 – ein sich wiederholender Konflikt am Arbeitsplatz,

 – ein Beziehungsthema,

– die Notwendigkeit einer Klärung oder Strukturierung in einer bestimmten Situation.

Das kann aber auch viel weiter definiert sein:

– wie Neugierde an dir selbst,

– der Wunsch nach Einsichtnahmen und einer Vertiefung deiner Beziehung zu dir selbst,

– Entfaltung, unbestimmte Ängste, Unsicherheiten, Selbstzweifel und allgemeine Schwierigkeiten (mit bestimmten Faktoren) in deinem Leben.

Nach dem ersten Kennenlernen entscheidest Du, ob Du mit der Kunsttherapie bei mir beginnen möchtest. Je nach Thema, formulieren wir bis spätestens zur dritten Stunde gemeinsam ein Ziel und legen die ungefähre Dauer und den Rahmen der Begleitung fest, also ob Du jede Woche oder jede zweite Woche kommen willst.

Unser Prozess

Meine Arbeit dann besteht im wesentlichen darin, dass ich dich im Gestaltungsprozess begleite und dir Impulse gebe. Ich schaue genau auf das, was im Prozess passiert. Unsere Stärken und unsere Verhinderungen sind uns oft nicht bewusst. Der Gestaltungsprozess in der Kunsttherapie spiegelt wider, wie wir unser Leben und unser Umfeld gestalten. Meine Begleitung, meine Wahrnehmung und meine Rückmeldungen unterstützen dich dabei, dass dir das bewusst wird.

Die Kunsttherapie ist wie ein Übungsfeld, hier kannst Du alles ausprobieren, Du kannst spielen, Du kannst nie gedachte oder probierte Handlungen setzen, und Du erfährst, was in dir steckt und wie groß deine Gestaltungskraft ist. Ich schaffe die dafür nötigen Rahmenbedingungen: eine offene, ruhige und wertfreie Atmosphäre, die Sicherheit und Halt gibt.

Geschehenes reflektieren

Und abschließend reflektiere ich mit dir die entstandene Gestaltung und auch den Prozess. Ich mache dich auf Inhalte in der Gestaltung aufmerksam, die dir vielleicht entgehen oder auch auf Aktionen, die Du im Prozess gesetzt hast, an die Du dich nicht mehr erinnerst, die aber für die Entstehung wichtig waren.

Durch diese Reflexion, die meist nicht mehr als 10 Minuten dauert, ermöglichst Du deinem Bewusstsein, das zu verarbeiten, was Du im Gestaltungsprozess getan und erlebt hast. Und vor allem rückt deine Gestaltung, das kann ein Bild sein, eine Skulptur, ein Gegenstand, eine Installation, Wörter, …, mit all ihren Inhalten, auch den versteckten, in dein Bewusstsein vor und wird so für dich be-GREIF-barer.

Prozess ohne Sprache

In der Kunsttherapie werden Prozesse Durch gestaltete Objekte ausgedrückt. Damit eignet sich diese Form besonders für Menschen, die sich mangels Sprache nicht verbal ausdrücken können. Auch die Reflexion passiert dann ohne Worte. Somit schließt sich der Kreis.